Der Bundestagsabgeordnete Johannes Huber aus Nandlstadt wurde am gestrigen Feiertag Mariä Himmelfahrt vom Pater des Klosters Scheyern vom traditionellen Hopfazupf-Wettbewerb ausgegrenzt. Obwohl Huber laut eigener Aussage „sehr gerne“ einer offiziellen Einladung des veranstaltenden Vereins „Bayern, Brauch und Volksmusik e.V.“ für den Hopfazupfa-Jahrtag im Prielhof in Scheyern folgte und bereits seit dem Mittagessen vor Ort war, wurde ihm erst kurz vor Beginn des Wettzupfens um 16 Uhr und auch nicht persönlich die Entscheidung des Pater Lukas mitgeteilt, dass „wenn derjenige von der AfD mitmacht, die Veranstaltung dieses Jahr zum letzten Mal auf dem Prielhof stattfindet.“
Huber, der aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Hallertau stammt und im Bundestag Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft ist, hatte seinerseits sofort dem Veranstalter und Vorstand des Brauchtumsvereins Hans Krammer bekundet, dass er „zum Schutz für den traditionellen Hopfazupfa-Jahrtag auf dem Prielhof notfalls auf eine Teilnahme beim Wettzupfen verzichtet“. Der Pater Lukas war zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr beim Jahrtag anwesend. Als Johannes Huber aufgrund der Entscheidung des Klosters noch vor dem Wettzupfen das Gespräch mit dem anwesenden Abt suchte, sagte dieser lapidar, er stehe für ein Gespräch mit Huber nicht zur Verfügung – obwohl der Abt im selben Moment mit einem anderen Lokalpolitiker sprach. Diese Haltung sieht Huber als „bezeichnend für die intolerante Haltung und das fehlende Demokratieverständnis der Vertreter des Klosters Scheyern als Spiegelbild der Amtskirchen. Diese predigen ständig von Moral und Verständnis, grenzen aber bewusst jene aus, die insbesondere von den Eliten der katholischen und auch evangelischen Amtskirche als politische Zielscheibe ausgemacht wurden. Hier in unserer Region ist mit der Einmischung der Amtskirche auf einem Fest der Traditionserhaltung mit einer Tradition gebrochen worden. Das ist erstaunlich, steht aber in einer Reihe mit anderen Handlungen. Am sichtbarsten wurde diese Haltung, als Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm bei einem Besuch in Jerusalem sich durch ihr Abnehmen des Kreuzes selbst verleugnet und dem zeitgleich anwesenden muslimischen Vertreter unterworfen haben. Die Amtskirchen dulden aber keine Kritik oder Widerspruch, daher bekämpfen sie auch Mitglieder des Bundestages als Vertreter des Staates, in dem sie ihre Kirchensteuer vom Finanzamt eintreiben lassen und in dem die Kirchenoberen vom Steuerzahler fürstlich entlohnt werden“, resümiert Huber.
Traditionen aufrechterhalten – warum keine Politiker am Wettzupfen teilnahmen
Johannes Huber freute sich, dass das Wettzupfen als Bestandteil der heimatlichen Kultur auch im Hinblick auf die zahlreichen anwesenden Gäste dennoch abgehalten wurde. Nach dem Ausschluss von Huber hatte der Vorstand des Brauchtumsvereins entschieden, dies allerdings gänzlich ohne Beteiligung der regionalen Politiker durchzuführen – mit Ausnahme des gastgebenden Bürgermeisters von Scheyern Manfred Sterz. Huber beglückwünscht die frisch gewählte Hopfenkönigin Katharina Maier, die als Siegerin des Wettzupfens hervorging und bedankt sich beim Veranstalter Hans Krammer nochmals ausdrücklich für die freundliche Einladung. „Die Tradition, Hopfen mit der Hand zu zupfen, ist zweifellos erhaltenswert und gehört gepflegt. Dies im Rahmen eines großen Festes zu veranstalten, ist für alle Menschen in der Hallertau ein besonderes Erlebnis“, so Huber abschließend.
Bild: links Tobias Teich, Mitte MdB Johannes Huber, rechts Claus Staudhammer